Der schonende Umgang mit dem Gut „unverbrauchte Landschaft“ ist längst keine alleinig „grüne“ Terminologie mehr. Über die Landesbildungspläne wird das Bewusstsein für diese Probleme längst über den Umweg der Schule in die Mitte der Gesellschaft hinein getragen. Wir stehen in der Verantwortung für nachfolgende Generationen!
Ist das Kulturgut blühende Bergstraße, bald eine Legende? Die Grüne Liste Hirschberg (GLH) setzt sich für den Erhalt der regionstypischen Kulturlandschaft der Streuobstwiesen, die Förderung von Hochstammobstneupflanzungen aus Gründen des Vogelschutzes (denn Vögel finden in Niedrigstämmen keinen Lebensraum) und die Förderung von Ackerrandstreifen ein.
Aktiver Artenschutz als Hilfe für bedrohte Pflanzen und Tiere unserer Umgebung ist dringend notwendig. Seine Erfordernisse und Vorgaben müssen streng kontrolliert und eingehalten werden. Wir leben im Naherholungsraum der Metropolregion. Daraus leitet sich eine Verpflichtung zur bleibenden Einbindung in die ländliche Umgebung zur Sicherung der Lebensqualität und damit Erhaltung unserer grünen Lungen und Erholungsräume ab. Die Erhaltung der klimatisch wichtigen breiten Frischluftschneisen zwischen den angrenzenden Bergstraßenortschaften gehört dazu.
Auch in unserer Region müssen wir den existierenden Gewässerentwicklungsplan endlich ernst nehmen als Vorsorgeleistung gegen Hochwasser. Demzufolge lehnt die GLH angedachte oder geplante Projekte wie Süd- oder Westtangente (ORES) wegen der Zersprengung und des massiven Eingriffs in die Naherholungsgebiete rund um die Ortschaft Großsachsens sowie der weiteren Zerfurchung von landwirtschaftlichen Nutzflächen kategorisch ab. Umgehungsstraßen sind keine klugen, keine langfristigen Lösungen. In der Praxis bedeuten sie für den Ort selbst lediglich die Verlagerung alter oder Schaffung von neuen Problemzonen. Durch neu entstehende Verkehrsanbindung vorher nicht vernetzter Gebiete schafft man darüber hinaus geschickt Argumente für neue Besiedlung und Baugebietserweiterungen, gefolgt von weiteren Verkehrsproblemen. In seiner ganzen Konsequenz unterstützt man damit leider nur einige wenige wirtschaftliche Interessensgruppen.
Trotz jahrzehntelang betriebener Baugebietsausweitungen hat sich die Bevölkerung in Hirschberg seit den 70er Jahren merklich reduziert. Flächenverbrauch und Flächenversiegelung stehen hier nicht im Verhältnis zur demografischen Entwicklung und müssen eingegrenzt werden. Demzufolge müssen in den 80er Jahren und nach der Wende gefällte Entscheidungen über die Umlegung von Baugebieten noch einmal gründlich auf Bedarf, nicht auf Bedürfnisse hin geprüft werden. Im Gegenteil: Langfristig wird sich, auf Grund der zunehmenden Verlagerung von Arbeitsplätzen im Rhein-Neckar-Wirtschaftsraum die Attraktivität der Wohnlandschaft Bergstraße massiv verändern.